28. April 2025
Thomas Steffen leitet ab sofort Paul Marien- und Fliedner-Hospiz
„Hospizarbeit ist gelebte Menschlichkeit – jeden Tag aufs Neue.“ Mit dieser Haltung begleitet Thomas Steffen seit vielen Jahren schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen im Paul Marien Hospiz in Saarbrücken und im Fliedner Hospiz in Neunkirchen. Ab sofort übernimmt er die Gesamtleitung der beiden Einrichtungen und löst damit Ute Seibert ab, die sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Während ihrer langjährigen Karriere hat sie die Hospizarbeit im Saarland maßgeblich geprägt. Gemeinsam mit Thomas Steffen als Vertreter hat sie die beiden saarländischen Hospize der Stiftung kreuznacher diakonie geleitet. Die Erfahrungen, die der gebürtige Saarländer dabei gesammelt hat, setzt er ein, um Menschen eine würdevolle letzte Lebensphase zu ermöglichen.
Ursprünglich ist der 55-Jährige gelernter Bergmechaniker und hat wegen der Grubenschließungen in den späten 1990ern zum Gesundheits- und Krankenpfleger umgeschult. Mittlerweile hat er eine Weiterbildung, die es nur in seiner Heimat gibt: Er ist Fachkrankenpfleger für Schmerztherapie, onkologische Pflege und Palliativmedizin. Für seine neue Position als Hospizleiter orientiert er sich an der Jahreslosung der Evangelischen Kirche, die er besonders passend findet: „Prüft alles und behaltet das Gute". Sie stammt aus dem 1. Brief von Paulus an die Thessalonicher. Was Thomas Steffen gut findet: „In beiden Hospizen möchte ich möglichst flache Hierarchien, ich lebe einen kollegialen Führungsstil. Entscheidungen werden im Team besprochen, Impulse gesammelt und zusammen eruieren wir, was das Beste für das Team, für unsere Bewohnerinnen und Bewohner und ihre An- und Zugehörigen ist. So profitieren wir von allen Sichtweisen und Erlebnissen, die wir hier im Arbeitsalltag sammeln.“ Mit dieser Motivation hat er sich im Paul Marien Hospiz für eine ungewöhnliche Konstellation in der pflegerischen Leitung entschieden: zwei Teilzeitkräfte teilen sich die Stelle: „Frauen, die in Teilzeit arbeiten, werden oft benachteiligt, wenn es um Führungspositionen geht. Das wollten wir ändern.“ Mit Carol Cremer und Ilona Kostbar hat er sich für zwei Mütter entschieden, die erfahrene Pflegekräfte sind, aber keine Vollzeitstelle annehmen können. „Zusammen sorgen wir dafür, dass unsere palliative Pflege sich weiterentwickelt, immer auf dem neuesten Stand ist, unsere Mitarbeitenden gut ausgebildet sind und sich die Menschen hier wie Zuhause fühlen können“, fasst Carol Cremer zusammen. Für sie ist es wichtig, neben ihrer organisatorischen Leitungsaufgaben auch weiterhin in der Pflege, mit direktem Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern zu arbeiten: „Nur so kann ich verstehen, was unser Team beim Arbeiten braucht, nur so kann ich spüren, was sie sich von uns wünschen.“ Durch die Personalunion mit Ilona Kostbar, die das ebenso handhabt, ist das auch weiter möglich.
Im Fliedner Hospiz Neunkirchen wird Thomas Steffen von Beate Peuckmann unterstützt, die auch die stellvertretende Leiterin der beiden Hospize ist und in Neunkirchen die Pflegerische Leitung übernimmt. Die 59-Jährige war zuvor knapp sieben Jahre als Pflegekraft im Paul Marien Hospiz tätig. Am Hospiz in Neunkirchen hat sie vor allem die familiäre Atmosphäre gereizt: „In unserem Fliedner Hospiz sind vorwiegend Menschen aus Neunkirchen und Umgebung. Die Menschen hier sind sehr heimatverbunden und das spürt man am Miteinander. Wir bilden mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern eine geschlossene Einheit, es ist eine absolute Wohlfühl-Umgebung.“ Als sie neu ins Team kam, hat sie sich schnell eingelebt und hatte sofort einen Draht zu ihrem zukünftigen Stellvertreter: Guido Allar. Der Gesundheits- und Krankenpfleger aus Schnappach ist bereits seit fünf Jahren im Neunkircher Hospiz und nimmt die Impulse der vergangenen Jahre mit in seine neue Position. Viel verändern möchte er nicht, das Team ist für ihn „perfekt“. Was ihm aber am Herzen liegt: „Wir möchten mehr Aufklärungsarbeit betreiben, damit Menschen den Hospizgedanken kennenlernen und verstehen. Damit Ängste abgebaut werden und jedem deutlich wird: Das Hospiz ist ein lebendiger Ort, der die Würde der Menschen am Lebensende wahrt und Angehörigen die Freiheit gibt, Abschied zu nehmen.“ Und weil sie das aus Überzeugung tun, arbeiten er und Beate Peuckmann neben ihren organisatorischen Aufgaben ebenfalls weiter in der Pflege. Die gute Stimmung in den Teams ist für Hospizleiter Thomas Steffen etwas sehr Wertvolles: „Wenn es meinen Mitarbeitenden gut geht und hier viel gelacht wird, spürt man das im ganzen Haus, auch die Menschen, die sich uns anvertrauen. Das möchten wir unbedingt bewahren, denn wir machen unseren Job mit Leidenschaft.“
Für Monika Kolling, Geschäftsbereichsleiterin der Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie, ist es ein Gewinn, dass ein bereits erfahrener und geschätzter Kollege wie Thomas Steffen die Leitung übernimmt: „Seine langjährige Erfahrung, sein feines Gespür für die Bedürfnisse der schwerstkranken Menschen und sein Engagement für die Hospizarbeit machen ihn zur idealen Besetzung für diese verantwortungsvolle Aufgabe.“